Wie man dauerhaft neue Gewohnheiten in sein Leben integrieren kann

Viele Leute tun sich schwer, neue Gewohnheiten in ihrem Leben zu etablieren - egal ob wir neurodivergent oder neurotypisch sind. Eine gute Routine kann unser Leben ungemein vereinfachen und uns dabei helfen, unsere Ziele leichter zu erreichen. Ob wir nun gesünder essen wollen, regelmäßig im Park joggen, früher aufstehen oder unsere Projekte rechtzeitig beginnen wollen, damit wir sie pünktlich beenden können - neue Gewohnheiten erfordern eine gewisse Anstrengung von uns, bis wir uns an die neue Routine gewöhnt haben.

 

Doch was braucht es wirklich, um eine neue Routine zu etablieren?  Was müssen wir tun, damit unsere Motivation nicht versiegt und uns die neue Routine nicht verhaßt wird? Wie müssen wir konkret vorgehen, damit wir dauerhaft neue Gewohnheiten implementieren können?

 

Ein Grund, warum sich Gewohnheiten oft nicht länger als ein paar Wochen halten, ist meist die Art und Weise, wie wir sie umsetzen. Nehmen wir an, dass du eine Zeit lang keinen Sport getrieben hast und plötzlich beschließt, fünfmal pro Woche zu joggen, um in Form zu kommen. Oder noch besser: Du bist kaum in der Lage, einen Kilometer zu laufen, möchtest aber in vier Wochen einen Marathon laufen, denn .... warum nicht?

 

Wir alle haben das schon einmal erlebt - wir tun eine lange Zeit nichts, lassen die Dinge schleifen und wollen dann sofort voll durchstarten - nur um nach kurzer Zeit erschöpft inne zu halten und zu unseren alten Gewohnheiten zurückzukehren.

 

Das Gleiche gilt auch für deine Lernroutine. Du möchtest deine Noten verbessern, eine tägliche Schreibroutine entwickeln oder eine neue Sprache lernen - und alles soll so schnell wie möglich geschehen. Du machst dir einen Zeitplan und nimmst dir ehrgeizig vor, jeden Tag eine Stunde zusätzlich zu arbeiten - auch wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass eine Stunde vielleicht ein bisschen viel ist. Tag 1 läuft gut, Tag 2 ist etwas mühsam, an Tag 3 schaffst du nur eine halbe Stunde, und an Tag 4 lässt du das Lernen ganz ausfallen, weil du dich stattdessen mit einem Freund treffen möchtest. Und ehe du es dich versiehst, hast du deine Pläne komplett über den Haufen geworfen.

 

Wenn wir eine dauerhafte Veränderung erreichen wollen, ist es wichtig, dass wir die Dinge LANGSAM angehen - vor allem dann, wenn wir sowieso schon Probleme mit dem Zeitmanagement oder dem Fertigstellen von Aufgaben haben. Wie wir alle wissen, dauert es eine Weile, bis sich neue Gewohnheiten etabliert haben - manchen Untersuchungen zufolge im Durchschnitt 66 Tage, obwohl einige Wissenschaftler auch von weitaus mehr Tagen sprechen - und wir müssen viel Geduld mit uns haben, bis wir uns an die neue Routine gewöhnt haben.

 

Wenn du zum Beispiel deine Französischkenntnisse verbessern willst, dann solltest du mit fünf neuen Wörtern pro Tag beginnen. Fünf neue Wörter pro Tag hört sich nicht viel an, aber das täuscht - am dritten Tag musst du bereits zehn Wörter wiederholen, um sicherzustellen, dass du dich noch an alle bereits gelernten erinnern kannst, und dir zusätzlich fünf neue Vokabeln einprägen. Damit man sich etwas merken kann, muss man immer wieder auf altes Material zurückgreifen, und das braucht seine Zeit. Es ist einfacher - und auf lange Sicht effizienter - langsam anzufangen und jeden Tag nur ein wenig zu tun - aber dafür nicht aufzugeben. Veränderungen passieren nicht über Nacht - und es ist viel besser, mit wenig konsequent zu sein, als mit viel anzufangen und nach ein paar Tagen oder Wochen das Handtuch zu werfen.

 

Wenn du wieder und wieder an deinen gesetzten Zielen scheiterst, dann kann sich das negativ auf dein Selbstwertgefühl auswirken. Du verlierst auf Dauer den Glauben an deine Fähigkeit, etwas in deinem Leben ändern zu können, und es wird immer schwieriger, dich davon zu überzeugen, dass es trotzdem Hoffnung auf dauerhafte Veränderungen gibt. Darüber hinaus ist es viel einfacher, Ausreden zu finden, wenn deine Pläne zu ehrgeizig sind. Wenn deine Pläne unrealistisch sind, hast du gute Gründe dafür, vorzeitig frustriert aufzuhören, weil ja jeder sehen kann, dass du dir zu viel vorgenommen hast.

 

Insgesamt fühlst du dich viel motivierter, wenn du dir realistischere Ziele setzt und auch weißt, dass du diese recht problemlos erreichen kannst. Und natürlich ist es von Person zu Person unterschiedlich, was wir unter realistisch verstehen. Wenn du dich also mal wieder hinsetzt, um gute Vorsätze zu verfassen, dann solltest du diesen Blogeintrag im Hinterkopf behalten: Geh langsam vor, setze machbare Ziele und belohne dich, wenn du auch nur ganz kleine Veränderungen geschafft hast. Warte so lange, bis etwas zu einer festen Gewohnheit geworden ist, bevor du dich an eine neue Veränderung wagst - egal, wie lange es dauert. Es ist keine Schande, klein anzufangen - solange du dranbleibst, wirst du überrascht feststellen, wie schnell du dein Ziel doch erreichen kannst und dabei auch noch Spaß hast!

 

Wenn du zusätzliche Hilfe bei dem Festlegen von realistischen Zielen oder der Einführung einer Routine brauchst, dann schick mir eine Email oder melde dich für ein kostenloses Kennenlerngespräch an. Ich bin hier, um dich auf deinem Weg zu unterstützen! 

Zurück
Zurück

Wie du deine wahre Berufung im Leben findest